Unterwegs zeigte uns Ulrich Walz, dass die Obstbaumbesitzer und -pfleger nicht nur für ihren Obstertrag arbeiten, sondern auch viel für den Artenschutz leisten. Beim Baumschnitt wird darauf geachtet, dass nicht alles Totholz weggeschnitten wird, damit Vögel in den Baumhöhlen natürliche Nistmöglichkeiten finden.

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Ortsbildprägender Birnbaum

Auf der Bissinger Gemarkung wird für die Vögel aber auch aktiver Wohnungsbau betrieben. So wurden seit den 80-er Jahren am Osthang des Teckbergs zahlreiche Nistkästen aufgehängt. Der NABU hat die Aktion ins Rollen gebracht und der OGV hat sich mit viel Engagement angeschlossen.
Mit dem Aufhängen der Nistkästen allein ist es aber nicht getan. Die Wohnungen müssen auch in Schuss gehalten werden, d.h. die freiwilligen Helfer kümmern sich auch um Ausbesserungen und die Reinigung der Nistkästen.

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Man könnte meinen, Ulrich Walz kennt die meisten der Bewohner persönlich und freut sich über jeden Neueinzug. Auch wenn ein Kasten mal nicht wie erwartet vom Halsbandschnäpper bezogen wird, sondern sich Hummeln eingenistet haben.
Neben den Vögeln sind die Streuobstwiesen auch für Insekten ein wichtiger Lebensraum, der nach Möglichkeit das ganze Jahr über Nahrung bieten soll. Durch etappenweises Mähen der Wiesen wird für ein kontinuierliches Angebot an Nektarpflanzen gesorgt.

Seit dem vergangenen Jahr versucht man, den ehemals heimischen Wiedehopf wiederanzusiedeln und hat für ihn mehrere spezielle Nistkästen aufgehängt. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Vogel mit dem markanten Schopf auch erkennt, dass die Villa eigens für ihn eingerichtet wurde.

 

Bild: Luc Viatour / www.Lucnix.be

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Baum mit Mistelbefall

Ulrich machte uns auch auf die zunehmende Verbreitung der Misteln an den Obstbäumen aufmerksam. An den wenig belaubten Bäumen war dieses Phänomen für uns deutlich ersichtlich. Da die Laubholzmistel bei entsprechenden Befallsdruck auch gesunde Bäume befällt und sie damit anfälliger macht, gibt es gelegentlich Diskussionen, ob die Mistel oder die durch sie mit verursachte Folgeerkrankungen zum Absterben führen. Eindeutig ist jedoch, dass sich die Bekämpfung dieses Halbschmarotzers sehr schwierig gestaltet und daher frühzeitig begonnen und konsequent durchgeführt werden muss.

Trotz Sonnenschein wehte bei unserem Rundgang doch ein frisches Lüftle. So waren alle sehr angenehm überrascht, dass am Ausgang der Wanderung Gabi Goebel mit Kaffee, Punsch und Kuchen auf uns wartete. Vielen Dank an Ulrich und Gabi für einen gelungenen Nachmittag mit Führung und Bewirtung.

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Wärmende Getraenke und Kuchen an der Verpflegungsstation