Bereits zum siebten Mal stellten sich Mosterzeuger aus Bissingen - und dieses Jahr erstmals auch aus Ochsenwang - dem kritischen Urteil der Prüfungskommission bestehend aus: Karl Class, Hepsisau (Brenner und Fachwart), Kurt Hepperle, Neidlingen (Bezirksvorsitzender der Kleinbrenner, Vorsitzender des OGV Neidlingen und Fachwart), Hans Muckenfuss, Neuffen (Fachwart), Siegfried Nägele, Bissingen (Förster, Landwirt und stellvertretender Bürgermeister) und wieder mit dabei Bürgermeister Marcel Musolf.

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Die Testkandidaten der diesjährigen Mostprämieru

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34 Mostproben, abgefüllt in grünen1-Liter-Flaschen, fünf Tische, fünf Bewertungslisten, fünf Brotkörbchen,
5 Flaschen Sprudel standen für die Jury-Mitglieder bereit.
Konzentriert wurden die einzelnen Proben nach Farbe, Klarheit, Geruch und Geschmack benotet. Alles lief sehr ruhig in einer gekonnten Choreographie von Einschenken, Servieren, Bewerten, Abtragen, Spülen, Einschenken …
Nur selten unterbrochen von einem gemurmelten Kommentar wie:

"d´Farb isch super, aber´s andere...",
"wia wenn da en en Luika neibeisscht",
"a bissle besser, als dr Letzte",
"so, den könnt ma jetzt austrenka".

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 Beim Bewerten: BM Marcel Musolf und Kurt Hepperle

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 Teil der Choreographie: Helferin Brigitte Niemela und Prüfer Siegfried Nägele

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Nach dem Verkosten: Die Prüfer Hans Muckenfuss, BM Marcel Musolf und Kurt Hepperle

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Beim Auswerten: Rudolf Thaler und Ulrich Walz

Finale

Knapp zwei Stunden später waren alle Moste getestet. Danach machten sich Rudolf Thaler und Uli Walz mit Hilfe modernster Technik in einem Nebenraum an die umfangreiche Auswertung - jede Mostprobe konnte immerhin bis zu 200 Punkte erreichen. Der Gastraum der Linde begann sich nach und nach mit den Teilnehmern der Mostprämierung und anderen Interessierten zu füllen.

Preisträger

Die Spannung war groß, als Rudolf Thaler -mit einer halbstündigen Verspätung- gleich zu Beginn der Ergebnisbekanntgabe verkündete, dass es "die üblichen Verdächtigen" dieses Jahr nicht auf einen der vordersten Plätze geschafft hatten.

Auf Platz 5 kam Uli Walz (Apfel-Birne-Most, 177 Pkte),
Platz 4 Karl Bauer (Apfel-Birne-Most, 178 Pkte),
Platz 3 Joachim Maszurim mit dem "Fescht-Moscht"
zum 900-Jahre-Jubiläum Ochsenwang (Birne-Apfel-Most, 180 Pkte),
Platz 2 Willy Stiefelmeyer (Apfel-Birne-Most, 188 Pkte).
Sieger wurde - und keiner war mehr überrascht, als der Sieger selbst:
Wolfgang Pfost (Birne-Apfel-Most, 191 Pkte).

Alle fünf Preisträger erhielten eine Flasche eines edlen Obsterzeugnisses aus der Manufaktur Jörg Geiger, die besten drei zusätzlich einen Gutschein der Metzgerei Schäfer und sämtliche Teilnehmer erhielten ein Bissinger Mostglas als Anerkennung für die Teilnahme am Wettbewerb.

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Preisverleihung für Wolfgang Pfost, den Sieger bei der Mostprämierung 2013

Die größte Überraschung für alle Anwesenden war das hervorragende Abschließen mehrerer Ochsenwanger Moste. Fairerweise bekannten die Erzeuger aber, dass sie "ohne Hilfe aus dem Tal" wohl nicht so weit gekommen wären.

Die Besucher der 900-Jahr-Feier in Ochsenwang dürfen gespannt auf diesen Most sein. Er wird beim Festzug kostenlos ausgeschenkt werden.

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Verlosung der Trostpreise

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Gute Noten

Kurt Hepperle bescheinigte der Bissinger Mostprämierung eine große Bandbreite an guten und einigen sehr guten Mosten. Die Mostprobe war für ihn überwiegend eine Lust, keine Last. Er ermunterte die Bissinger Streuobstwiesen Besitzer zum Weitermachen und meinte: "Das Wichtigste ist, dass jedem Mosterzeuger sein Most schmeckt."
Wie ein Teilnehmer im anschließenden Gespräch bekannte (sein Most war auf einem der hinteren Plätze gelandet) "I trenk mein Moscht sowieso mit Sprudel ond do ka ma no viel mache."

Rudolf Thaler bedankte sich bei der Jury, bei den Helfern und Helferinnen und bei allen Teilnehmern für diese wieder rundum gelungene Mostprämierung. Zum Abschluss las er noch historische Anmerkungen über den Most vor, so steht zum Beispiel in einer Chronik aus dem Jahr 1741 geschrieben:

"Most ist gut für Brüste, stärckt das Herz, befeuchtet wohl,
löschet den Durst und dienet wider die Schwermüthigkeit."

Also: weiter so!

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