Dreißig verschiedene Möste aus Bissinger Obst wurden in neutralen grünen Literflaschen zur Bewertung eingereicht. Die Prüfungskommission war mit Karl Class, Hepsisau (Brenner und Fachwart), Kurt Hepperle, Neidlingen (Bezirksvorsitzender der Kleinbrenner, Vorsitzender des OGV Neidlingen und Fachwart), Hans Muckenfuss, Neuffen (Fachwart), Siegfried Nägele, Bissingen (Förster, Landwirt und stellvertretender Bürgermeister) und Walter Schumann, Hepsisau (Baumwart und Vorsitzender des OGV Hepsisau) hochkarätig besetzt. Dazu kam als "Überraschungsprüfer" auch der neugewählte Bürgermeister von Bissingen, Marcel Musolf, der sich nach kurzer Betreuung durch Kurt Hepperle als sehr ernsthafter und interessierter Most-Prüfer zeigte.

Während der Bewertung herrschte konzentrierte, fast andächtige Stille im Gastraum, unterbrochen durch manches anerkennende "Hmm", ganz selten auch mal mit "O, je", bis hin zu "des Glas kaasch standalasse, des trenk i nochher no aus". Sämtliche Moste wurden auf Klarheit (bis 5 Pkt), Farbe (bis 5 Pkt), Geruch (bis 10 Pkt) und Geschmack (bis 20 Pkt) aus schönen, hochstieligen Weingläsern getestet, selbstverständlich jeder Most aus einem frischen Glas (da gab es viel zu spülen).

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 Die Prüfer (von links): Walter Schumann, Karl Class, Marcel Musolf, Siegfried Nägele, Rudolf Thaler, Hans Muckenfuss, Kurt Hepperle

Ab 19.30 Uhr füllte sich der Gastraum mit vielen Mosterzeugern und sonstigen Interessierten, die wissen wollten wie ihr Most abgeschnitten hatte. Sie wurden auf eine lange Geduldsprobe gestellt. Rudolf Thaler und Uli Walz hatten viel zu tun, gab es doch pro Mostprobe bis zu 240 Punkte zu verrechnen. Die ersten zehn Prämierungen wurden von Rudolf Thaler und Uli Walz verlesen.
Jeder erhielt eine Flasche eines edlen Obsterzeugnisses aus der Manufaktur Jörg Geiger, die besten drei zusätzlich einen Gutschein der Metzgerei Schäfer und sämtliche Teilnehmer erhielten ein Bissinger Mostglas als Anerkennung für die Teilnahme am Wettbewerb.

Gewinner war Karl Ederle. Sein Apfel- Birnenmost erhielt insgesamt 229 Punkte, damit ist er bereits zum wiederholten Mal "Mostkönig von Bissingen". Nur knapp danach kam ebenfalls ein Apfel- Birnenmost von Rudolf Thaler mit 228 Punkten. Weitere Gewinner waren Gerhard Blocher (224 Pkt), Ernst Blocher (223 Pkt), Ekkehart Goebel (214 Pkt).
Walter Schumann bestätigte die hohe Qualität der Bissinger Möste, die zum Teil besser schmeckten als manch teurer Wein. Höchstes Lob war sein Schlusssatz: "die Bissinger Möscht send schiergar besser, als wie unsere en Hepsisau, do waret schlechtere dabei."

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Die Gewinner (von links): Gerhard Blocher, Ernst Blocher, Rudolf Thaler, Karl Ederle ("Mostkönig" und Platz 1), Ekkehart Goebel

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Für Rudolf Thaler ist das Wichtigste: "Jedem muss sein eigener Most schmecken - egal wie gut er bei der Prämierung abgeschlossen hat."

Er bedankte sich bei der Prüfungskommission mit einem Erzeugnis aus der Manufaktur Geiger, bei den Helfern und Helferinnen und bei allen Teilnehmern für diese wieder rundum gelungene Mostprämierung.