19 10 20 03 90 jahre ogv 

           

Im Mittelpunkt der Predigt von Pfarrer Müller...

steht die Natur- und Kulturlandschaft, deren Erhalt für künftige Generationen sich der Verein zum Ziel gesetzt hat. Er lobt "den gestaltenden und pflegenden Eingriff mit Sinn und Verstand" mit einem Dank an Gott und "auch an die Männer und Frauen des OGV". Eine Anekdote veranschaulicht das Zusammenspiel von Mensch und Natur: Der Gottesmann lobpreist die Kulturlandschaft als Geschenk des Herrn - worauf der Obstexperte wenig beeindruckt kommentiert: "Das hätten Sie mal sehen sollen, als unser Herrgott das noch alleine bewirtschaftet hat!" Pfarrer Müller schließt seine Predigt mit "Bewahren und Behüten, Herrschen und Dienen", einem Aufruf und Auftrag, der uns Allen gilt.

           

Mit einem lebhaften jiddisch-chassidischen Tanzlied beendet der Posaunenchor den Gottesdienst und Moderator Karl Nägele leitet zum nächsten Programmpunkt über.

Der Erste Vorsitzende Rudolf Thaler...

richtet seine Grußworte an die Vertreter der Gemeinde, des Verbandes und alle Gäste, die heute mit dem OGV feiern. Er referiert über die Geschichte des Vereins, der als Zweckgemeinschaft zur Förderung des Obstbaus entstanden ist und seit 1958 auch den Gartenbau im Namen trägt.

Zu den jüngeren Errungenschaften des OGV zählen unter anderem die Beteiligung an der nun fertig gestellten Gemeinschaftsschuppenanlage, der 2001 angelegte und laufend erweiterte Altsortenmuttergarten, die wiederholte Teilnahme am Tag der offenen Gartentür sowie die Verleihung des Streuobstpreises des Landes Baden-Württemberg im Jahr 2016.

Sein Dank gilt allen, die den Verein unterstützen und unterstützt haben, die ihre Gartentür öffnen und die einfach mitmachen - zum Beispiel auch bei der heutigen Jubiläumsfeier. Auch für die Zukunft wünscht er sich Mitstreiter - "man muss mit der Zeit gehen" - und führt als wegweisendes Beispiel die Ausbildung zum Junior-Fachwart an, die vergangenes Jahr erstmals und erfolgreich stattgefunden hat.

           

Für Bürgermeister Musolf zeichnet Tatkraft den OGV aus.

"Mit der Hand am Arm" ergreife der Verein die Initiative und das "beispielgebend zum Erhalt der Kulturlandschaft". Anders als in der Politik, die oft mit "einfachen Überschriften" arbeite, findet er lobende Worte für die vernetzte Zusammenarbeit vom Hobbygärtner bis zur den Gestaltern auf kommunaler Ebene.

Als eine "frühe Initiative" bezeichnet er das Wildbienenhaus, das bereits im Jahr 2013 errichtet wurde; weitere Beispiele guter Zusammenarbeit mit "unserem OGV" sind die Streuobstaktion mit über 4.000 Neupflanzungen von Hochstämmen sowie die Schnitt- und Pflegearbeiten, die der Verein den über 2.000 Gemeindebäumen angedeihen lässt  - "und das oft noch vor den eigenen Bäumen!"

Überhaupt sei der heutige Anlass eine gute Gelegenheit, um all diese positiven Aspekte hervorzuheben, denn das Motto im Alltag laute leider nur zu oft: "Nicht gescholten ist auch gelobt."

           

Sigrid Jetter sieht einen Lichtstreif am Horizont

Die Erste Vorsitzende des Kreisobstbauverbandes Nürtingen und Regionenvertreterin des LOGL umreißt gleich zu Beginn ihrer Ansprache die prekäre Situation im Streuobstanbau: "Alte Männer pflegen alte Bäume." Der Lichtstreif ist die Ausbildung zum Junior-Fachwart. Erstmals im vergangenen Jahr angeboten, stieß der Kurs auf großes Interesse und wurde mit Erfolg durchgeführt.

Sie beglückwünscht den OGV zu seinem 90-jährigen Jubiläum und verweist auf das langjährige Engagement und die Auszeichnung des Landes, den Streuobstpreis, im Jahr 2016. Mit zahlreichen Kursen und Veranstaltungen für alle Altersgruppen gelingt es dem OGV Interesse zu wecken, Wissen zu vermitteln und ein wachsendes Publikum für die erhaltenswerte Kulturlandschaft zu begeistern.

Beim aktuellen Konflikt zwischen Artenschützern und Landwirtschaft baut sie auf eine aus dem Dialog entstehende Lösung. Man könne in diesem Zusammenhang nicht nur auf die Landwirte zeigen, sondern müsse auch das eigene Handeln hinterfragen: Stichwort Kies- und Schottervorgärten. "Nicht nur fordern, sondern auch tun" lautet daher ihr Aufruf an Alle.

                               Sigrid Jetter verleiht Urkunden und Ehrennadeln (LOGL-Bäumchen) für besondere Verdienste und langjährige Mitgliedschaft. Auch den Partner/Innen wird gedankt, weil ihre Unterstützung das Engagement fürs Ehrenamt möglich macht.  

Noch nie wurden die Blumenschmuckpreise…

der Gemeinde in einem so festlichen Rahmen überreicht. Bürgermeister Musolf lässt es nicht damit bewenden, die Preisträger auf die Bühne zu bitten, sondern er rückt die mit der Auszeichnung verbundenen Bemühungen ins rechte Licht.

Hatte unser Bürgermeister doch erstmals selbst mitgemacht und lässt uns an seinen Erfahrungen teilhaben. Das Publikum lauscht aufmerksam und schmunzelt über Erfolge und Widrigkeiten. "Ein weißes Haus mit rotem Dach (Bissinger Farben!), einer roten Markise und roten Polstern genügt nicht." Allein, das gewünschte Ambiente, die dekorativ-üppige Pflanzenpracht machte einen Haufen Arbeit und gab sich zuweilen widerspenstig. Für ihn ein Grund mehr, um beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. Wer da nicht Lust zum Mitmachen bekommt …

Von 9 Uhr morgens bis in die frühen Abendstunden hatten wir eine gut besuchte Halle. Ein großer Dank an alle, die das Programm gestaltet und mitgewirkt haben: an die Musiker vom Posaunenchor, die Obstsammler und Helfer/Innen bei Dekoration, Auf- und Abbau, in der Küche, vor und hinter der Theke und an an die meisterhaften Bäcker/Innen aus Ochsenwang und Bissingen, die uns den Nachmittag versüßt haben.

Selbstverständlich auch ein Dank an Sie, liebe Gäste, die beim Jubiläum so schön mit uns gefeiert haben.

Hier finden Sie unseren Flyer zur Veranstaltung, in dem wir uns vorstellen: 90 Jahre Gemeinschaft - 90 Jahre Erfahrung

zum Jubiläums-Flyer