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Aus den Händen von Alexander Bonde, Minister für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, erhielt Rudolf Thaler im Beisein mehrerer Fachwarte und weiterer Vereinsmitglieder am vergangenen Samstag in der Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg eine Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Ausschlaggebend für die Auszeichnung waren die hohe Qualifikation im Baumschnitt nach der Oeschbergmethode und die langjährigen Schnittaktionen an den 1.700 gemeideeigenen Streuobstbäumen.

Seit Mitte der 80er Jahre hat der OGV Bissingen, erst zusammen mit dem Landratsamt Esslingen, später mit der Gemeinde Bissingen die Nachpflanzung von mittlerweile über 4000 jungen Bäumen gefördert, in dem er bis heute die Baumbestellung und -ausgabe abwickelt. Davon wurden in den letzten 15 Jahren 235 Bäume vom Verein selbst gepflanzt. Überzeugt hat die Fachjury darüber hinaus der Altsortenmuttergarten mit dem Wildbienenstand, die Kooperation mit der Schule und die vielen kostenlosen Schnitt- und Veredlungskurse.

Aus 58 Bewerbungen wurden am Samstag auch der OGV Mössingen-Belsen (Kreis Tübingen) und der NABU Kirchberg mit dem Förderkreis regionaler Streuobstbau Hohenlohe-Franken (Kreis Schwäbisch Hall) für jahrzehntelange, erfolgreiche Arbeit gewürdigt.

"Wir wollen das Engagement von Menschen auszeichnen, die sich vorbildlich und langfristig für die Bewahrung und Pflege der Streuobstbäume einsetzen. Ihre Motivation und der Einsatz für die Erhaltung unserer Kulturlandschaft verdient unsere höchste Anerkennung", so der Minister in seiner Laudatio. "Viele Stücklesbesitzer kümmern sich oft seit Jahrzehnten intensiv und mit Herzblut um die Obstbäume. Das Land unterstützt gerne Initiativen, in denen Konzepte zur Pflege und Nutzung unserer einzigartigen Kulturlandschaft entwickelt und umgesetzt werden", sagte der Minister weiter. Deshalb vergibt die Landesregierung künftig alle zwei Jahre den Streuobstpreis an Gruppen mit vorbildlichen Projekten.
Dabei sollen wechselnde Themenschwerpunkte immer wieder einen neuen Anreiz schaffen, sich für den Preis zu bewerben. Dieser ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert und soll in der Regel an drei Preisträger verliehen werden.

Rudolf Thaler bedankte sich - auch im Namen seiner Fachwarte- für die hohe Auszeichnung. Der OGV Bisssingen hat 16 "Fachwarte für Obst- und Garten", davon haben 6 die Weiterbildung zum LOGL-Geprüften Obstbaumpfleger absolviert. Diese erfüllen die mit der Gemeinde entwickelten Pflegeverträge für die gemeindeeigenen Obstbäume am Teckhang. Seine Motivation fasste Rudolf Thaler mit den Worten zusammen: "Der Mensch braucht den Baum und der Baum braucht den Menschen". Das Preisgeld soll in ein besonderes Projekt fließen, auf dessen Umsetzung man gespannt sein darf.

Umrahmt wurde der Festakt musikalisch mit einigen sehr schönen Klavierstücken und einem fachlich kompetenten, anschaulichen und trotzdem kurzweiligen Festvortrag von Hans-Thomas Bosch, vom Kompetenzzentrum Bodensee, zum Thema "Naturgemäßer Kronenschnitt am Obsthochstamm". Beim anschließenden Stehempfang mit Imbiss und Getränken wurden unter den Preisträgern Kontakte gepflegt, aufgefrischt und neu geknüpft.(gg)

Hier finden Sie die Pressemitteilung des MLR vom 30.01.2016 (PDF)...