Diese Frage dürfte sich Rudolf Thaler in der vergangenen Woche öfters gestellt haben. Man kann, und wenn er einlädt kommen (fast) alle: Albrecht Schützinger, Vertreter von Landrat Eininger, Frau Bonnie Klein, Regionalmanagerin von PLENUM, "Alt"-Bürgermeister Kümmerle, Bürgermeister Musolf, Gemeinderäte, Sigrid Jetter, Vorsitzende des Kreisobstbauverbands, Ulrich Rieker, ehemaliger Präsident des LOGL, Vertreter benachbarter Obst- und Gartenbauvereine, Volunteers, und viele weitere Leute.

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 Was ist so attraktiv an Projekten des OGV Bissingen?

Es scheint, als wäre er der Zeit immer ein Stückchen voraus. Bereits vor über zehn Jahren wurde ein Altsorten-Muttergarten mit Apfel- und Birnbäumen angelegt. Im damaligen Agenda-Prozess wurde er mit einem überregionalen Preis gewürdigt. Es entstand jetzt die Idee, die für die Streuobstwiesen so wichtigen Insekten ins Blickfeld zu rücken. Rudolf Thaler gelang es, den Experten auf diesem Gebiet, Dr. Paul Westrich, für sein Projekt "Wildbienenhaus" zu gewinnen. In vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurde es von einigen Vereinsmitgliedern bereits im Frühjahr errichtet und Nisthilfen aus Schilfrohr, Falzziegel oder Holz eingesetzt. Eine weitere Expertin ist sogar Vereinsmitglied: Ute Straub. Sie ist verantwortlich für die Gestaltung der Infotafel. Bei deren Enthüllung wurde dann allen deutlich, dass hier ein "Dream-Team" tätig war. Finanziert wurden das Wildbienenhaus und die Infotafel durch PLENUM (70%), Verein (20%) und Kommune (10%).

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Positive Resonanz

In den Grußworten von Bürgermeister Musolf, Fachberater Schützinger und von Frau Klein hörte man nur lobende und anerkennende Worte für dieses vorbildliche Projekt. Der Vertreter der Bissinger Schule, Martin Wetzel, wurde vom Vorsitzenden eingeladen, die Lücken im Wildbienenhaus mit von Schülern zu bauenden Nisthilfen zu schließen (Arbeitsanleitungen von Dr. Westrich sind vorhanden). Karl Nägele, stellvertretender Vereinsvorsitzender, bedankte sich bei allen Beteiligten mit einem passenden Geschenk und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass das Wildbienenhaus und die Infotafel für Naturfreude, Spaziergänger und Schulklassen zu einem Anziehungspunkt auf der Bissinger Gemarkung wird.

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Vortrag vom Wildbienen-Experten

Dr. Paul Westrich war anschließend gerne bereit, sein Fachwissen weiterzugeben. Die aufmerksamen Zuhörer konnten von seiner detaillierten Schilderung der Lebensweise der verschiedenen Wildbienen nicht genug bekommen. Selbstverständlich war es an diesem Nachmittag nicht möglich, alle in Deutschland lebenden 550 verschiedenen Wildbienen vorzustellen. Aber zu den am Wildbienenhaus zu erwartenden Arten gab es Interessantes zu hören. Er ermunterte seine Zuhörer, im eigenen Garten, ja sogar auf dem Balkon, Nisthilfen anzubringen. Was Dr. Westrich überhaupt nicht mag, ist der Begriff "Insektenhotel" und er erklärte auch warum: In einem Hotel verbringt man normalerweise nur einige Tage. Niemand würde es einfallen, dort Mauern einzureißen, Wände zu tapezieren oder zu putzen. All das machen die Wildbienen in ihren Nisthöhlen und bis aus einem Ei eine fertige Biene schlüpft vergeht ein Jahr.

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Führung durch den Altsorten-Muttergarten

Rudolf Thaler ließ es sich nicht nehmen, durch den Altsortenmuttergarten zu führen und alte Sorten, z. B. Baschtlesapfel, Schafnase und Königsluiken vorzustellen. "Wie wird richtig gepfropft?", "Welche Schädlinge treten auf?", "Wo kommen die Veredlungsreiser her?" Geduldig beantwortete er alle Fragen und präsentierte sichtlich stolz die inzwischen zehn Jahre alten Bäume. Fachberater Schützinger lobte den vorbildlichen Kronenaufbau und Baumschnitt.

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Imbiss im Bauhof

Zu einem anschließenden Imbiss lud der OGV Bissingen alle Teilnehmer in den Bauhof in der ehemaligen Kelter ein. Diese Einladung wurde gerne angenommen und die Gäste nutzten die Gelegenheit sich ausführlich über diesen informativen Nachmittag auszutauschen.(gg)

Presse und Förderer 

Der Teckbote berichtet am 12. August über das neue Wildbienenhaus vom OGV.
Den Artikel von Richard Umstadt finden Sie hier (PDF)...

Informationen über Wildbienen aus erster Hand erhalten Sie auf der Website
von Dr. Paul Westrich unter www.wildbienen.info

Hier erfahren Sie mehr über PLENUM Schwäbische Alb...